Wandel unter den Palmen

Eingebildeter Loser!
Ema riss sich zusammen und ging weiter, richtung Teich, von dem Rummel hinter ihr, bekam sie nichts mehr mit.
Ich hab bestimmt nur was schlechtes gegessen, das geht vorbei.
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Wahas?! Mia bleib ein Stück Papaya im Hals stecken, und sie hustete.
Das hast du bestimmt, sie musste kurz aufhören und sich auf den Brustkorb schlagen.
Nur falsch verstanden. Ganz sicher. Ganz sicher. Wiederholte sie in Gedanken. Dann war sie kurz still.
Aber sie hielt es nicht aus und rannte doch raus. Vor dem Haus war alles leer, niemand war mehr da. Nein. Niemals.
Kopfschüttelnt ging sie wieder hinein. Du brauchst wirklich mehr Vertrauen, Mia.
Alles ist okay Pearly, das kannst du mir glauben. Sie drehte sich nochmals um und spähte nach draußen.
Nein, du beruhigst dich jetzt.
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Franziska sah den Leuten hinterher, die an ihr vorbei rannten, erst Pearls, dann Mia.
Sie zuckte mit den Schultern und ging hinein.
Und wie geht es euch?

Pearly schaute sie beunruhigend an.
Na gut. Aber ich werde ihm im Auge behalten!
Sie gähnte und legte sich dann auf eine Matratze, die auf dem Boden des Wohnzimmerteppichs lag.
Langsam aber sicher dämmerte es, auch wenn die Sonne noch am Himmel stand.
Gute Nacht!
Und schon war die Kleine im Land der Träume.

Auch Phoenix war eingeschlafen und schnarchte nun laut.
Er zuckte krampfartig zusammen, dann drehte er sich und schlief seelenruhig weiter.

Voll beladen mit Früchten kehrte Diego schließlich wieder ins Haus zurück. Dort sah er Mia am Küchentisch sitzen, irgendwas schien sie zu beschäftigen.
Er legte die Früchte auf den Tisch und setzte sich ihr gegenüber.
Besorgt nahm er ihre Hand und musterte sie.
Ist alles okay mit dir, Mieze? Du siehst nicht gut aus.
Im Haus wurde es immer dunkler, nur noch wenig Licht schien in die Hütte hinein.

Wow, das ging schnell. Mia sah die kleine liebevoll an, aber dann fing sie wieder an zu grübeln.
In dem Moment kam Godot rein.
Sie sah auf ihr eigene, und auch auf seine Hand, dann musste sie seufzen. Ich weiß nicht was du wieder angestellt hast,
Ihr Blick war sturr und eindringlich. und ich will es auch garnicht wissen! Aber Pearly hat sich schrecklich aufgeregt.
Und dann habe ich mich auch aufgeregt und so weiter. Mia senkte langsam den Kopf.
Ich weiß, es ist nicht fair das zu sagen, und ich möchte damit nichts anzetteln, aber wenn da etwas ist,
dass du mir sagen möchtest, dann tu es besser gleich. Bitte sag, dass alles okay ist! Und das ich mich schrecklich irre! Bitte, bitte! Sie biss sich auf die Lippe, sie hatte noch nie an ihm gezweifelt, und sie wusste, dass Pearly leicht überreagierte, aber ein winziger Teil von ihr musste die absolute Gewissheit bekommen.
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Ema war am Teich angekommen, und schmiss sich etwas Wasser ins Gesicht. Ah, gleich viel besser!
Es wurde langsam dunkel, und sie beschloss zurück zu gehen. Beim Aufstehen aber, machte ihr Kreislauf ganz und garnicht gerne mit, und so schnell sie stand, lag sie auch wieder am Boden. Sie nahm nichtsmehr wahr, alles war belanglos, unwichtig, und weit, weit von ihr entfernd. Eine unheilsahme Kälte umgab sie, ihr Bewusstsein schwand.

Einen Moment lang schaute Diego sie ausdruckslos an und dachte nach. Nicht, ob er für jemanden anderen Gefühle hatte, da gab es niemanden auf der ganzen Welt, da war er sich absolut sicher.
Aber er fragte sich, was Pearl gemeint haben könnte.
Meint sie etwas das mit Ema?
Plötzlich lachte er leise, als er begriff, was Pearl gemeint hatte.
Ich habe Ema davor bewahrt, in den Matsch zu fallen, indem ich sie aufgefangen habe. Dann hat sie mich beleidigt. Weiter nichts.
Erneut legte er den Kopf schief und lächelte sie liebevoll an.
Mieze. Ich liebe dich. Und niemand anderen.

Mia fiel ein Stein vom Herzen. Und ich dich. Sie hätte ihm gerne in die Augen gesehen,
aber die rotleuchtende Maske verhinderte das. Ema ist nur umgefallen, ich wusste es.
Verträumt sah sie weiter in das Licht, bis ihr irgendwann die Augen schmerzten.
Ema ist umgefallen...? Einfach so? Wieder so ein Gefühl.
Sagmal, wo ist sie denn jetzt? Ich meine, man fällt nicht einfach mitten am Tag um.
Mia erwartete keine Antwort, ihr war klar, dass niemand so genau wusste, wo sie hingegangen war.
Mist.
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Unterdessen machte Franziska es sich auf dem Boden bequem. Alles war noch leicht nass,
und sie konnte sich nicht so recht mit dem harten Untergrund anfreunden.
Ich habe es nicht verdient uaf einer Insel in einem Starndhaus auf dem Boden zu schlafen!
Irgendwann, nach vielen Beschimpfungen, und weiteren Fluchen, schlief sie aber ein.

Ich weiß es nicht... Sie hat mich angeschrien und ist dann davongestapft. Ich wollte ihr ja helfen, aber sie meinte, alles sei okay...
Nachdenklich schaute er in eine Kerze, die auf dem Tisch stand. Es war beruhigend, einfach nur in die Flamme zu starren.
Meinst du, wir sollten sie suchen gehen?
Einen Moment lang war es still, ganz still. Dann hob Diego seinen Kopf wieder, und schaute Mia erneut direkt in die Augen.
Hast du heute Lust mit mir im Zelt zu übernachten? Oder bevorzugst du's hier drin?
Er lächelte schief, jede Frau wäre spätestens jetzt ganz sicher dahingeschmolzen.

Oldbag wälzte sich laut. Sie schmeckte den Sand zwischen ihren Zähnen und hörte die Palme über ihr rauschen.
Ach was solls.... Penn ich halt hier. Drinnen schnarchen sowieso alle.
Und schon war sie eingeschlafen, ohne richtig realisiert zu haben, was sie da eigentlich tat.

Wie kommst du jetzt bitte darauf? Mia war ein wenig überrascht. Und dann war da dieses Lächeln, sie kannte es nur zu gut. Und normalerweise wäre sie an dieser Stelle rot geworden, hätte irgendwas unpassendes gesagt und wäre sich später unwarscheinlich blöd vorgekommen. Aber sie machte sich auch Sorgen um Ema, sie wusste nicht was mit ihr war.
Vielleicht täuschte sie sich auch, und es ging ihr gut?
Mia malte sich bereits aus, was alles hätte passieren können, aber zwischen durch musste sie immer irritiert zu Diego schauen.
Könntest du... Hör auf damit! Ich kann so nicht denken! Sieh woanders hin!
Sie fuchtelte mit einer Hand vor seinem Gesicht herum.
Oder sie will einfach nur Abstand nehmen...
Okay, wenn sie morgen noch nicht da ist, gehen wir sie suchen. Sie wird schon einen plausieblen Grund haben.
Mia tippte nervös mit den Händen auf den Tisch, schaute mal an die Decke und mal auf den Boden.
Schon gut! Ich schlafe auch im Zelt! Aber hör bitte auf so zu gucken!

Okay, alles klar. Aber ich glaube nicht, dass das was ernsthaftes ist... Naja, warten wir ab. Und wenn nicht, es ist Ema, sie wird sich schon melden, falls etwas ist.
Er grinste schief, als er Mias Nervösität bemerkte.
Wieso? Macht dich das nervös?
Sein Grinsen spiegelte sich im Licht des Kerzenscheins wieder. Es war erneut dunkler geworden, die Sonne hatte den Himmel fast verlassen.
Er hatte sich etwas zu ihr rüber gebeugt und schaute sie an. Ihre Haare schienen so wunderbar im flackernden Kerzenschein...

Sie legte den Kopf schief. Ja, es macht mich nervös. Ich wüsste gerne wohin du schaust.
Und ich fühle mich allmählich, ich weiß nicht... Beobachtet?
Mia wollte der Situation irgendwie entkommen, auch wenn es romantisch war, ihr Herz raste, und sie wusste nicht, wie lange sie es noch aushielt ohne etwas peinliches zu sagen.
Ehm, das Zelt. Ihre Blicke flüchteten zu beiden Seiten.
Wo ist das Zelt? Es ist ja schon dunkel, also fast, und ich bin müde, also nicht müde eigendlich bin ich total aufgedreht, weil ich gleich einen Infakt bekomme, und ich möchte wirklich nicht an einem Esstisch sterben, das ist schon ziemlich ekelig, wenn am nächsten Morgen noch jemand was essen will, Pearly ist ja auch noch hier, ein weiteres Trauma, das ist nicht gut weißt du? Was, was ich sagen, also fragen wollte, wo ist noch gleich das Zelt wollte ich wissen?
Zu spät. Sie kaute auf ihrem Fingernagel herum um dieses Disaster irgendwie zu umgehen.

Beobachtet? Wie kommt denn das?
Er durchfuhr ihr Haar und näherte sich ihr mit einem schiefen Lächeln im Gesicht. Einen Centimenter vor ihrem Gesicht blieb er stehen. Liebevoll streichelte er ihre Wange.
Du redest zu viel. Habe ich das schonmal gesagt? Kommt mir irgendwie so vor.
Er legte seine Lippen auf ihre und küsste sie.
Sie waren mitten im Wohnzimmer. Mia würde das bestimmt wieder schrecklich aufregen.
Aber das war ihm gerade egal. Außerdem schliefen sowieso alle.

Sie hatte es fast geahnt, aber sie bleib lieber ruhig, bevor irgendwer aufwachen würde, und alles zerstörte.
Nochal so einen Auftritt wie Larry ihn mache, ertrage ich nicht.
Mia gab Godot nur einen neckischen Schubs, um ihren Ärger auszudrücken, sie hörte jedoch nicht auf ihn zu küssen.
Sie stand auf, ging zur Tür. Also, was ist mit dem Zelt? flüsterte sie.
Sonst schlafe ich hier! Und du musst einsam und allein in die Kälte gehen.
Mit einem Lächeln ging sie hinaus, jetzt nach dem ganzen Regen, war keine Wolke mehr am Himmel,
der Mond wurde langsam sichtbar, von der Sonne war nichts mehr geblieben. Es war ein großer voller Mond, und Mia atmete
die angenehm kühle Luft ein.
Mein Schlafsack. Das blöde Ding leigt noch auf den Klippen...

Achja, das Zelt.
Diego stand ebenfalls auf und kramte in einer Ecke des Raumes nach dem Zelt, zwei Schlafsäcken und Kissen. Vollbeladen verließ er das Haus, um in die klare, kühle Nachtluft einzutauchen.
Er suchte einen geeigneten Platz für das Zelt, bis er auf eine kleine Lichtung stieß.
Ah gut, nicht ganz so viele komische Pflanzen, Ameisen und Moskitos.
Er erinnerte sich schmerzvoll an die letzte Nacht, die er draußen im Dschungel geschlafen hatte, es war eine sehr schmerzliche Erinnerung. Die Stechmücken, Ameisen und andere Krabbelviecher waren überall.
Er nahm das Zelt und warf es in die Luft. Nach wenigen Sekunden stand es auch schon startklar, solche hochwerfbaren selbstaufbauenden Zelte waren wirklich zu praktisch.
Flink schlüpfte Godot ins Zelt und breitete die Schlafsäcke und Kissen aus.
Sieht doch sehr gemütlich aus! sagte er selbstzufrieden.

Sehr hübsch! Erwiederte Mia. Sie rollte sich selber in einem Schlafsack ein, und türmte ein paar Kissen hinter sich.
Ich habe genug von dem harten Boden... Bevor sie sich hinlegte, nahm sie ihren Schal, und die Kette mit dem
Kurainer Magatama ab, legte sie an den Rand und ließ sich ihn den weichen Kissenhaufen fallen.
In der Nacht war es recht kühl, auch im Zelt. Mia fröstelte und rutschte rüber zu Godot.
Gute Nacht, Diego. Sagte sie während sie ein Kissen zwischen ihrem Kopf und ihrer Hand einklemmte.
Sie schloss die Augen, beinahe wäre sie eingeschlafen, aber dann musste sie wieder an Maya und Ema denken.
Ob es Maya morgen wieder gut geht? Sie hatte ziemliches Fieber... Und Ema?
Man bricht doch nicht einfach so zusammen, vorallem weil es heute garnicht so extrem heiß war.
Ich hoffe nur, das sie nicht irgendwo zusammen geklappt ist... Sie seufzte einmal und verbannte diese Szenarien aus ihrem Kopf. Wird schon alles gut sein.
Wenn du mich das nächste mal so anstarrst, schläfst du alleine hier.Mia sprach mit einer unbeeindruckten Stimme,
und gab Diego einen Kuss auf die Wange.

Er seufzte, ein Lächeln umspielte seine Lippen.
Du kannst mich doch nicht einfach hier alleine lassen, in der Kälte und mit den ganzen Viechern - ich wäre wirklich schrecklich einsam. Seine Stimme war voll Ironie, auch wenn es wahrscheinlich der Wahrheit entsprach.
Mit den Händen fuhr er zu seiner Maske, setzte sie ab und legte sie neben sich.
Im Zelt war es dank des Vollmonds relativ hell, es war ein kaltes, unheimliches Licht. Überall hörte man Affen brüllen, merkwürdige Insekten knistern und riesige Vögel durch die Nacht schreien...
Am Strand war es irgendwie.... besser murmelte er halb zu sich selbst. Dann wandte er sich wieder Mia zu. Sein Ausdruck war unergründlich, was ausgesprochen selten war, gerade, wenn er mit ihr zusammen war.
Sag mal. Wie lange sind wir eigentlich schon hier? Mir kommt es so vor, als wären wir schon... länger hier.

Ja, wie lange?
Unglücklicherweise hatte sie nur eine vage Vorstellung. Sie wusste aber nicht, wie genau es zu Hause aussah,
geschweigedem welcher Tag heute war. Ist es noch Sommer? Oder war der Herbst bereits im Vormarsch?
Nein, Mia konnte sich nicht entsinnen, es war als hätte sie alles vergessen,
dass sich nicht hier auf dieser Insel im pazifischen Ozean abgespielt hatte.
Es war, als hätte sie ihr eigendliches Leben hintersich gelassen.
Ich, ich weiß es nicht. Ich habe absolut keine Ahnung. Gab sie leicht geschockt zu.
Aber selbst wenn wir es wüssten, was würde das ändern? Wir bleiben halt so lange hier, bis uns jemand findet.
Oder auch nicht.
Was soll's. Sie zog die Hand hervor und tippte mit ihren Fingern auf seine Schulter.
Hast du etwa Angst vor Spinnen? So allein bist du in diesem Dschungle bestimmt nicht...

Er überlegte.
Ich schätze zwei Monate. Es war schon zwei Mal Vollmond...
Ob wir hier wohl je wieder wegkommen? Diese zwei Monate kommen mir wie zwei Wochen vor... Mein Zeitgefühl ist völlig verschwunden. Dann... müsste jetzt September sein. Ein Lächeln sammelte sich in seinen Mundwinkeln, doch so schnell wie es gekommen war, war es auch wieder verschwunden.
Mia hat im September Geburtstag.
Nein, nur vor riesigen Käfern.
Er hatte diesen typischen Diego - Ausdruck auf seinem Gesicht, dieses selbstverliebte Lächeln, mit der einen Augenbraue hochgezogen.
Aber deine Gesellschaft ist wesentlich schöner als die von irgendwelchen Spinnen oder kreischenden Vögeln.

Ah, wie nett, jetzt weiß ich wenigstens, dass ich ansehnlicher bin als ein fetter Käfer. Mia rümpfte die Nase und tauchte ein wenig tiefer in den Schlafsack ab, bis sie gerade noch so raus schauen konnte.
Zwei Monate... Dann dürfte es September sein oder?
Und wieder werde ich ein Jahr älter.
Also sagen wir, heute ist der 11. dann sind es noch 2 Wochen.
Mia wälzte sich hin und her, schließlich kauerte sie sich neben Godot zusammen. Also ich mag Käfer.

Er lachte amüsiert.
Okay, heute ist der 11 September. Freust du dich schon auf deinen ersten Geburtstag auf einer Tropeninsel? Deinen ersten runden sogar?
Natürlich wusste er, dass sie 30 wurde. Da fühle ich mich ja richtig alt, wenn man bedenkt, dass sie gerade mal 30 wird....
Diego schloss sie liebevoll in seine Arme und küsste sie.
Gute Nacht Mieze. Schlaf süß.
Er schloss die Augen und hörte die fremden Geräusche schon nicht mehr. Er spürte nur noch Mia, die an ihn gekuschelt dalag, und sich selber, fast eingeschlafen. Dann nickte er weg.


-------> ZEITSPRUNG BIS MORGENS

Ema wurde nicht wirklich wach sie nahm nur flackernde Lichter wahr, die umsie herum tanzten bunte Lichter, dann sah sie die Gesichter ihrer Freunde, ein wenig später auch die, der Leute, die sie hasste.
Ihre Temperatur war unglaublich gestiegen, und sie fühlte ihren Körper nicht, nur Schmerzen in den Gelenken.
Was ist mit mir? hauchte sie schwach.
-
Mia erwachte mit einem schlechten Gewissen. Sie würde geleich hinaus gehen, und wenn sie festellen sollte, dass Ema nicht da war, dann lag sie wahrscheinlich irgendwo im Wald, Tod oder aufgespießt, ertrunken, vielleicht hatte sie jemand zerhackt.
Sie malte sich die fürchterlichsten Dinge aus, bis sie nichtmehr liegen bleiben konnte.
Ich muss sofort wissen, ob sie da ist!
Mia sprang auf und rannte ins Haus, die anderen schliefen noch, aber von Ema war keine Spur. Aufgeregt kam sie wieder ins Zelt zurück.
Diego! Sie ist nicht da! Wir müssen sie aus dem Wald holen!

Diego schreckte hoch.
Wasistlos? Verschlafen rieb er sich die Augen, dann verstand er, was sie meinte.
Du meinst Ema?
Er zog sich an und schlüpfte aus dem Zelt. Es war wieder kühler geworden, er war froh, dass er seine Weste wiederhatte. Auch sein Shirt hatte er vor einigen Tagen wiedergefunden.
Tja wo könnte sie sein... Ah, ich glaube, ich weiß wo sie sein könnte.
Mit einer Handbewegung deutete er Mia an, ihm zu folgen, dann verschwand er im Unterholz.

Seine Vermutung hatte sich bestätigt: Ema lag am See, wie ein kleines Häufchen elend.
Er fühlte ihre Stirn und schüttelte seinen Kopf, seine fluffigen Haare tanzten im Wind.
Sie hat hohes Fieber. Wir sollten sie sofort zurückbringen.... Ema, seit wann gehts dir so? Hast du noch irgendwas außer Fieber?
Mit einem Ruck landete sie in seinen Armen, ohne vorher irgendwie vorgewarnt gewesen zu sein.

Was glaubst du wer du bist?! Lass mich sofort los! Redete sie müde. Oh, du bist der Osterhase!
Nein du siehst mehr aus wie ein Löwe! Rawr! Ema machte dieses Mal keine Witze, sie hatte wirklich Fieberträume.
Also, Hässchen, ich glaube mir tut alles weh, und irgendwie kann ich mich auch kaum bewegen,
mein Lunge fühlt sich an wie Stein... Sie wuschelte ihm durch die Frisur.
Du bist so flauschig! Aber dieses Laune hielt nicht lange, dann erwachte Ema wieder halbwegs.
Ah... Was es auch ist, ich bin infiziert. Bananentyp, du darfst mich nicht zu den anderen bringen, und du solltest dich auch nicht zulange bei mir auhalten. Was es auch ist, ihr könntet es auch bekommen.
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Liegt sie schon seit gestern hier? Ich wusste wir hätten früher gehen sollen.
Mia legte zwei Finger auf ihre Lippen und dachte nach.
Sie hat Fieber, und Schmerzen, hört sich ganz nach einem heftigen Virus an...
Aber als Ema etwas Blut hustete, kam ihr ein weiterer Gedanke.
Maya war vielleicht auch krank, sie könnte das gleiche haben.
ich muss zu Maya! verkündete sie Kurz und rannte los.

Es war fast schon lustig, anzusehen, wie Ema Diego nicht gleich zusammenschlug, wenn er auftauchte. Doch es war wirklich eine ernste Lage, sie wussten nicht, ob es ein Virus war oder eine einfache Erkrankung...
Wir müssen vorsichtig sein, solange wir nicht wissen, was sie hat.
Diego nickte ihr zu und stoppte.
Sie hat Recht. Aber wohin? Ah, ich habe eine Idee...
Auch wenn ihn diese Idee nicht gerade erfreute, so war es doch der einzige Ausweg, der ihm gerade einfiel.
Gut. Ich werde dich ins Zelt bringen und mich um dich kümmern, danach gehe ich zu den Anderen und schaue da nach. Achja, Sie.
Er lächelte Ema aufmunternd zu und legte sie ihm Zelt ab. Zuvor hatte er Mias Schlafsack und ihre Kissen rausgenommen, damit wenigstens sie heute Nacht etwas schlafen konnte.
Ich komme sofort wieder. Ich gehe eben die Sachen ins Haus bringen.
Eilig machte er sich auf und legte Kissen und Schlafsack in die Hütte, dann trieb er einige Früchte, ein paar Wasserflaschen, weitere Kissen und Decken und schließlich ein nasses Handtuch auf und lief damit wieder zu Ema zurück.
Diego legte ihr das Handtuch vorsichtig auf die Stirn und bettete sie zwischen den Kissen.
Brauchst du sonst noch etwas?

Pearl wachte mit einem schwummerigen Gefühl auf.
Mir... ist... schwindelig... murmelte sie und brach zusammen.
Was ist das für ein Gefühl? Es fühlt sich nicht gut an, als wäre ich schrecklich krank...

'Sie' ist absolut richtig! Endlich mal jemand mit Manieren, weißt du, hier rennt so ein Spinner rum, aber davon erzähl ich ein anderes Mal, denn nach zwei Minuten hat man den wirklich satt.
Ema fand sich in einem Zelt wieder, es war nicht wärmer als im Freien, und doch fühlte sie sich sicher.
Dich mag ich, du bist ein riesiger schoko Löwen Hase,
mit fluffigem Fell und guten Manieren!
Pearly und Trucy kommen bestimmt garnicht von dir los!
Sie grinste immer breiter, aber plötzlich zog sich ihr Magen zusammen, und sie würgte, aber sie hatte so lange nichtsmehr gegessen, dass sie sich nicht übergeben konnte. Direkt danach wurde alles unsagbar kalt, sie rieb sich über die Arme,
nach einigen Sekunden ging es wieder. Ich ich weiß nich, ich kann nicht denken, alles dreht sich! Wo bin ich hier eigentlich? Es war schwer auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, ständig wechselten die Person zu ihrer Linken das Gesicht,
und was ihr in ihrer momentanen 'Parallelwelt' wie eine Minute vorkam, war für Godot eine Sekunde. Ema hatte es schlimm erwischt.
Und wo ist der Löwe jetzt wieder?

Schokolöwenhase, das gefällt mir doch schon wesentlich besser als Bananenhirn. Diego grinste breit.
Doch als er merkte, dass Ema sich schon wieder in dem Fieberwahn befand, fing er langsam an, sich wirklich Sorgen zu machen.
Ruh dich erstmal aus und iss etwas, ja?
Ich frage mich wirklich, was sie hat... Hoffentlich bringt sie das nicht völlig um den Verstand. Die Ema die ich kenne würde niemals solche Sachen sagen.
Er nahm eine der fluffigen Decken und deckte Ema zu.
Du bist in einem Zelt, nicht sehr weit entfernt vom Haus. Ist dir kalt?
Ihm selbst war auch nicht gerade warm, doch dadurch, dass er mittlerweile obenrum was anhatte, ging es schon wesentlich besser.
Ich glaube es ist besser, wenn ich erstmal hierbleibe und auf dich aufpasse. Wer weiß was du sonst noch so alles anstellst sagte er mit einem schiefen Lächeln.

Nein, ich will nichts essen! Ema hatte ein schreckliches Gefühl im Bauch, dass ihr abriet zu essen.
In dem Zelt von Kartoffelbirne? Was soll ich denn hier?! Sie wollte die Decke gerade loswerden, da überkam sie eine weitere eiskalte Welle. So schnell wie sie gekommen war ging sie auch wieder und ihre verkrampften Muskeln entspannten sich.
Ja, b-bleib hier! Ema klammerte sich an Diegos Bein, sie erkannte ihn nicht.
Nach der Kälte brannte ihre Haut wie Feuer, ihre Knochen schmerzten.
Es tut so weh!
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Franziska wurde auf dem harten Wohnzimmerboden wach. Achja. Mein Bett ist ein Haufen Schrott.
Sie stand auf und versuchte sich zu dehen, ihr Nacken fühlte sich an wie ein steifes Brett, dann trottete sie langsam nach draußen, wo Mia an ihr vorbei rausschte.
Guten Morgen Franziska- Guten Morgen Mia, wie geht es dir?- Klasse, hast du auch gut geschlafen?
Sagte sie zu sich selber, während Mia ohne ein Wort im Haus verschwand. Aus dem Zelt kamen jämmerliche Rufe, sie kannte die Person. Misstrauisch pirschte sie sich an. Es war Ema, und es schien ihr wirklich schlecht zu gehen.
Sollte ich hinein gehen? Oder achte ich besser die Privatsphäre eines anderen Menschen? Tss. Habe ich noch nie.
Mit einem höhnischen Grinsen öffnete sie den Reißverschluss des Zeltes. Hallo?
Drinnen waren Godot und eine verzweifelte Ema, die an seinem Bein hing. Ein flüchtiger allessagender Blick flog Diego zu.
Ja, WAS genau ist hier los?